Wie lange geht es gut?

Könnt Ihr Euch an den Schock erinnern, wenn Ihr von der schweren Krankheit eines nahen Verwandten erfahren habt? Habt Ihr auch schon darüber spekuliert, woran es gelegen haben könnte, dass diese Person so fürchterlich erkrankt ist?
„Der hat ja ewig geraucht – wundern musste er sich nicht“
„Ich habe immer gesagt, er/sie soll endlich mal abnehmen. Und immer diese süßen Getränke“
„Von einer Party zur anderen. Da sieht man mal wieder“
Auch wenn man absolut keinen Bezug zu
medizinischen Berufen hat. Erkranken kann trotzdem im laufe seines
Lebens.
45% der Raucher sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Jeder zehnte Raucher erkrankt an Lungenkrebs. Übergewicht, zu viel
fettest Fleisch, zu viel Zucker, zu wenig Bewegung.
Wir kennen alle die Folgen und wissen ziemlich genau, dass die Chancen zu erkranken, gar nicht so schlecht sind.
Das fatale ist, es geht uns sehr lange
gut. Man raucht von frühster Jugend. Sehr früh merkt man, dass man
beim Fußballspielen oder Joggen schnell außer Atem ist.
Oder
man sieht beim Schuhe binden die Schnürsenkel nicht mehr. Vielleicht
braucht man aber auch abends unbedingt seine 2-3 Bierchen, um sich
wohlzufühlen. Die schlechte Stimmung des Tages abzulegen.
Im Grund genommen, passiert alles
schleichend. Es sind keine großen Veränderungen.
Von Jahr zu
Jahr merkt man ganz kleine Verschlechterungen seiner Lebensqualität.
Und dann…
An irgendeinem Tag, in
irgendeinem Alter. Plötzlich hustet man Blut. Oder man greift sich
von einer Sekunde auf anderen an die Brust. Der Arm wird taub,
Schmerzen und wenn man Glück hat, wacht man im Krankenhaus wieder
auf.
Was will ich damit eigentlich
sagen?
Wir haben nun seit Jahrzehnten die Regenerationsfähigkeit
unserer Erde bis ans Maximum ausgereizt. Wir verbrauchen viel mehr,
als dieser Planet uns zur Verfügung stellt. Wir beuten die Erde
immer effektiver aus. Wir verschmutzen unser Trinkwasser, vergiften
unsere Böden, nehmen jeder anderen Tierart den Lebensraum und das
Futter.
Und selbst wenn ich der Meinung bin, dass ich mit der Natur nichts zu tun habe. Ich bin als Mensch nur ein Säugetier unter vielen. Ich bin immer ein Teil der Natur und somit auch immer abhängig von den natürlichen Kreisläufen und dem Zusammenspiel in der Natur. Es wird keinem Menschen möglich sein, sich von der Natur frei zu machen. Wir alle müssen trinken, essen, atmen und wir brauchen eine bestimmte Temperatur, um zu überleben.
Seit 40 Jahren erklären die
Wissenschaftler, welche Folgen der Klimawandel für uns haben wird.
Der eine oder andere kennt das von seinen Arztbesuchen. „Herr/Frau
Müller, sie müssen aufhören zu rauchen“. Ein nette Ritual.
In
den letzten 2 Jahren merken wir alle, dass unser Arm immer mal wieder
taub wird und wir verspüren so ein Stechen in der Brust. Unsere
Wälder zeigen es an. Erst Stürme, dann Hitze und Trockenheit, der
Borkenkäfer hat leichtes Spiel. Der Rasen im Garten ist Anfang Juni
schon braun und trocken. Venedig steht unter Wasser. Überall auf der
Welt schwere Brände. Die Arktis und auch die Gletscher in Europa
schmelzen.
Die Insekten sind – für jeden deutlich sichtbar – weniger geworden.
Große und kleine Tiere, die früher in großer Zahl da waren, sind nun fast verschwunden.
Nun könnte man – um beim Gesundheitszustand zu bleiben – sagen, „sterben müssen wir alle irgendwann“. Es gibt Raucher, die werden uralt. Vielleicht trifft es ja mich nicht.
Im Bezug auf unser eigenes Leben ist diese Einstellung kein Problem. No Risk no fun.
Es geht aber in der Natur nicht um
unser Leben.
Der „Infakt“ wird innerhalb der nächsten Jahre
oder Jahrzehnte kommen. Die Insekten werden ausgestorben sein. Das
Klima wird lebensfeindlich werden.
Wenn wir Schindluder mit unserer Gesundheit betreiben, dann ist das unser persönliches Problem. Vielleicht bleiben wir trotzdem Gesund, vielleicht treten wir irgendwann unter Höllenqualen ab. Wer weiß…
In Bezug auf unsere Natur, schädigen wir aber nicht nur uns, sondern wir nehmen unseren Kindern und Enkelkindern die Zukunft. Wir nehmen Milliarden anderen Lebewesen die Möglichkeit zu leben.
Vielleicht wäre es wirklich besser, die Vorsätze für das neue Jahr diesmal einzuhalten.
Wir haben momentan noch die Chance dazu.